Wenn der Landtagsvizepräsident den Couscous aussiebt / Daniel Born besucht das Kinderhaus Edith Stein in Schwetzingen

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Schwetzingen. Landtagsvizepräsident Daniel Born hat anlässlich des „Internationalen Tages des Kindergartens“ das Kinderhaus Edith Stein in der Schwetzinger Nordstadt besucht. Mit dem Tag des Kindergartens wird das Lebenswerk Friedrich Fröbels, des Gründers des ersten deutschen Kindergartens, gewürdigt. Der Gedenktag lädt dazu ein, Themen rund um Kinderbetreuung und frühkindliche Bildung zu teilen und öffentliche Aufmerksamkeit für die gesellschaftliche Bedeutung von Kindertageseinrichtungen zu schaffen – ein Anliegen, dass Daniel Born seit vielen Jahren teilt.

„Auf den Anfang kommt es an. Und der Anfang wird in unseren Kitas geleistet, wo die Erzieherinnen und Erzieher einen megastarken Job machen. Kitas sind Bildungseinrichtungen – das ist immer noch nicht überall angekommen“, beschreibt der Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für frühkindliche Bildung seine Intention, sich vor Ort über die Arbeit im Kinderhaus kundig zu machen. „Es sind herausfordernde Zeiten für die frühkindliche Erziehung, Bildung und Betreuung. Die Situation ist dramatisch und spitzt sich weiter zu. Insbesondere der Mangel an pädagogischem Fachpersonal verschärft die Lage zusehends“, weiß Born um die Sorgen und Nöte in der Praxis.

Vor einem Fachgespräch mit den Erzieherinnen stand aber zunächst ein Besuch bei den Hauptpersonen der Kita auf dem Plan. Da die Edith-Stein-Kita als „Haus der kleinen Forscher“ bekannt ist, ließen es sich die Kinder nicht nehmen, mit dem Politiker eine physikalische Aufgabe zu lösen. Noah aus der Marienkäfergruppe erklärte das Dilemma: Jemand hat zu schnell den Küchenschrank aufgemacht und jetzt haben sich Gries, Couscous, rote Linsen und Kichererbsen wild vermischt. Nachdem man sich gemeinsam das vermeintliche Chaos angeschaut hatte und auch überlegte, was man jeweils mit den Früchten kochen könnte, ging es ans Sortieren. Und gemeinsam kamen Kinder und Abgeordneter auf die Lösung, dass die einzelnen Früchte unterschiedlich groß sind und man statt einzeln auszusortieren, einfach mit verschiedenen Sieben alles trennen könnte. Und da die Siebe da waren, ging es dann auch ganz schnell.

„Kinder sind geborene Forscher und haben Freude an Entdeckungen und Experimenten mit Alltagsmaterialien. Gerade Naturmaterialien haben einen besonders hohen Aufforderungscharakter – sie laden zum Anfassen, Ordnen, Sortieren und zur sinnlichen Wahrnehmung ein. Solche Experimente regen die Neugierde und Motivation der Kinder an und ermöglichen ihnen erste Erfahrungen im Bereich der naturwissenschaftlichen Bildung: Beobachten und Messen, Vermuten, Überprüfen, Schlussfolgern – das sind wichtige Bildungsinhalte“, erläutert Kita-Leiterin Regina Zankl die Bedeutung des Bildungsangebots.

„Wir benötigen Kitas, in denen Kinder sich wohlfühlen und entfalten können. Und auf die sich Eltern und Betriebe verlassen können. Kitas sind Teil unseres Fachkräftemangels – aber sie sind eben auch Teil der Lösung. Das müssen wir in der aktuellen Notsituation zusammendenken und sicher vorübergehend auch flexible Lösungen vor Ort schaffen. Einhergehen muss dies aber mit einem Kita-Gipfel auf Landesebene und mit einer handfesten Zukunftsgarantie für die Kitas und ihre Qualitätsentwicklung“, so der SPD-Bildungsexperte Born.

Kita-Leiterin Zankl beschäftigt vor allem, wie Qualitätsstandards – speziell in der Ausbildung – gehalten werden können. „Die pädagogische Arbeit in der Kita umfasst weit mehr als Spielen mit den Kindern“, argumentiert sie für mehr Wertschätzung der pädagogischen Arbeit. Landtagsabgeordneter Born sieht gerade auch einen Kita-Gipfel als wichtiges Zeichen der Wertschätzung, denn es bedeute, nicht über Menschen zu reden, sondern sie miteinander ins Gespräch zu bringen. „Alle im System müssen jetzt zusammenwirken: Kitas, Elternvertretungen, Träger, Kommunen, Wissenschaft und Politik. Es fehlen derzeit etwa 40.000 Kita-Plätze in Baden-Württemberg. Daher braucht es Sofortmaßnahmen, auf die sich ein Kita-Gipfel verständigen kann. Der Grundstein für eine erfolgreiche Bildungsbiographie und damit die Chancen auf ein gutes Leben wird durch frühkindliche Bildung und durch Kitas gelegt.“

 

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