„Talk zur Arbeit“: Die Arbeitsbedingungen der pädagogischen Fachkräfte müssen verbessert werden

Landespolitik

Im Gespräch mit Hanna Binder, die bei ver.di für die pädagogischen Fachkräfte zuständig ist, betonte Daniel Born, wie wichtig die Betreuung und die Bildung für die Kleinsten sei. Kitas seien keine reinen Betreuungseinrichten mehr, sondern es würde qualitativ hochwertige Bildung vermittelt. Gleichzeitig habe die Pandemie die Probleme wie unter einem Brennglas offengelegt.

Schwetzingen. Der Schwetzinger Landtagsabgeordneter und Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für die frühkindliche Bildung, Daniel Born, und Hanna Binder, stellvertretende Landesbezirksleiterin von ver.di, diskutierten beim „Talk zur Arbeit“ über die Situation von pädagogischen Fachkräften in der Pandemie.

Born betont zu Beginn die Bedeutung von Betreuung und Bildung der Kleinsten: „Unsere Kitas sind längst mehr als reine Betreuungseinrichtungen. Hier findet qualitativ hochwertige Bildung in einem liebevollen Umfeld statt. Die pädagogischen Fachkräfte leisten sehr wertvolle Arbeit unter oft schwierigen Bedingungen. Die Pandemie wirkt wie ein Brennglas auf die Probleme in den Kitas, z.B. den Fachkräftemangel. Die Erzieherinnen und Erzieher spüren den Wind der Pandemie hautnah und gleichzeitig haben wir alle erlebt, wie dringend wir sie brauchen.“

Binder, Landesfachbereichsleiterin für Bund, Länder und Gemeinden bei ver.di, ergänzt: „Unsere pädagogischen Fachkräfte arbeiten mit einem großen Infektionsrisiko. Wir mussten trotzdem erst dafür kämpfen, dass sie in der Impfpriorisierung vorgezogen wurden. Leider werden die Kitas in der Pandemie häufig vergessen. Auch im Bundesinfektionsschutzgesetz sind nur Regelungen für Schulen erlassen, nicht für Kitas. Wir fordern auch für Kitas inzidenzabhängige Vorgaben.“

Born und Binder sind sich einig, dass sich die Arbeitsbedingungen für die pädagogischen Fachkräfte dringend verbessern müssen. Um mehr Fachkräfte für den Beruf zu gewinnen, fordert Binder die Einrichtung von mehr bezahlten Ausbildungsplätzen: „Es kann nicht sein, dass die jungen Menschen für ihre schulische Ausbildung auch noch zahlen müssen.“ Born stimmt zu und kritisiert mit Blick auf die Karrieremöglichkeiten: „Kita-Leitungen werden nicht genügend wertgeschätzt. Sie müssen gestärkt werden. Das ist auch sinnvoll, um für Erzieherinnen und Erzieher mehr berufliche Aufstiegschancen zu schaffen.“

Auf Borns Frage nach Notfallmaßnahmen für die Kitas in der Pandemie antwortet Binder: „Die grün-schwarze Landesregierung muss Kitas endlich in den Blick nehmen und wie Schulen behandeln. Auch für Kitas müssen inzidenzabhänge Regelungen gelten. Aktuell sind die Kitas im Land zu 80-90%, manchmal auch 100% belegt, das ist fahrlässig von der Landesregierung. Sie drückt sich vor klaren Regeln und schiebt Kommunen und Trägern vor Ort den Schwarzen Peter zu. Außerdem müssen die Einrichtungen mit mehr Personal und den nötigen Schutzmaßnahmen ausgestattet werden. Für Dokumentations- und Verwaltungsaufgaben muss Home Office ermöglicht werden. Und gerade Kitas in den Innenstädten fehlt es häufig an Außenflächen, das muss künftig besser mitgedacht werden“, so Binder abschließend.

Born ergänzte: „Das sind alles wichtige Punkte, die auch über die Pandemie hinaus abgearbeitet werden müssen. Ich werde als Sprecher für die frühkindliche Bildung weiterhin dran bleiben und mich für gute Arbeitsbedingungen in den Kitas einsetzen.“

 

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