Ortsverein
Natürlich freut sich die SPD, dass endlich, wenn auch corona-bedingt mit großer Verzögerung, die Anbindung von Mönchzell ans Internet per Glasfaserkabel voran kommt.
Was allerdings stutzig macht, sind dabei einige, den Steuerzahler sicher erstaunende organisatorische Besonderheiten:
Wieso findet mit der nun endlich doch stattfindenden gleichzeitigen Verlegung der Elektro-Dachleitungen unter die Erde nicht auch die Leitungs-Anbindung der Straßenlaternen statt ?
Wieso soll es insgesamt preisgünstiger sein, wenn dafür noch mal später Gehsteige aufgerissen werden müssen, weil dies mit der kommenden(?) Ortskernsanierung durch Landesmittel mitfinanziert werden soll ?- Land oder Gemeinde,- es sind gleichermaßen unsere Steuergelder, die 2 x für den gleichen Vorgang ausgegeben werden sollen.
Und warum ist nicht eine gleichzeitige Weiterführung der Pflasterung der Gehwege von vornherein mit eingeplant worden ? Vergesslichkeit ?
Wir sehen nun vor Ort nicht nur die Folgen der verfehlten Privatisierung der Telekom unter Kohl, auch der verfehlten Liberalisierung des EU-Strommarktes, sondern hier ganz deutlich den Irrsinn von EU-Ausschreibungsvorschriften auf der Straße: da müssen Bauarbeiter aus 2000 km herangekarrt werden, der Landessprache natürlich nicht mächtig, weil ortsansässige Fachleute/Fachfirmen angeblich zu teuer seien.
Nichts gegen die fleißigen Litauer hier, sie sind genauso wie die hiesigen Arbeitnehmer Opfer der kapitalistischen Logik der EU, in der der billigste Anbieter gewinnt, der, der die niedrigsten Löhne EU-weit zahlt. Und wir beobachten auch in Meckesheim mit großer Sorge, dass bei öffentlichen Ausschreibungen der Gemeinde,- und auch des Kreises-, immer der billigste den Zuschlag erhält, unabhängig von Prüfungen auf Qualität, und was uns sehr wichtig ist: Tariftreue und Bezahlung der Mitarbeiter. Und deren Wohnortnähe.
Wenn dieser Irrsinn nicht bald aufhört, muß sich niemand mehr über die sog. Politikverdrossenheit wundern.
Rainer Hahn
Homepage SPD Meckesheim-Mönchzell