Mehr Bildungsgerechtigkeit wagen

Ortsverein

Der SPD Ortsverein konnte bei der „Roten Fastnacht“ am Samstag, den 18.02.2012 eine große Anzahl von Bürgerinnen und Bürger mit großem Informationsbedarf an der aktuellen Diskussion rund um die Einführung einer Gemeinschaftsschule begrüßen.

Für und Wider im Thema Gemeinschaftsschule wurden intensiv ausgetauscht und die Mitglieder des SPD Ortsvereins und die Gemeinderäte der SPD Fraktion standen Rede und Antwort.

Wir freuen uns über die konstruktive und intensive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in Sachen Schulentwicklung, einem Thema welches wie kein anderes mit so großer Emotionalität geführt wird und dies vollkommen zu Recht. Denn es geht hierbei nicht um routinemäßige verwaltungstechnische oder finanzielle Sachentscheidungen, sondern es geht um die Weiterentwicklung der Schullandschaft Bammentals und es geht vor allem um die Zukunft der Kinder.

Neben den vielen persönlichen Gesprächen in den vergangenen Wochen haben wir auch sehr viele Zuschriften erhalten, die einerseits Befürchtungen und Risiken zum Ausdruck bringen und andererseits die Chancen für den Schulstandort Bammental unserer Kinder in den Vordergrund stellen. Mit diesen unterschiedlichen Meinungsäußerungen haben wir uns in den letzten Wochen ausgiebig beschäftigt und wir gehen davon aus, dass die Entscheidung des Gemeinderates nicht einvernehmlich und letztendlich nicht zur Zufriedenheit aller Beteiligten getroffen werden kann.

Die SPD Gemeinderäte treffen ihre Entscheidung am 8. März 2012 sicherlich nicht aus ideologischen oder parteipolitischen Gründen. Wir treffen unsere Entscheidung nach bestem Wissen und Gewissen und aus der Überzeugung heraus, dass wir unseren Kindern die vielleicht einmalige Chance für mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit nicht verbauen dürfen.

SPD sagt JA zur Gemeinschaftsschule

Auf die Vorteile des „längeren gemeinsamen Lernens“ und auf die Vorteile der „Individualisierung des Unterrichts“ wollen wir an dieser Stelle nicht eingehen, denn die Erfolge vieler europäischer Länder sind unbestreitbar und eindeutig belegbar. Wir wollen auch nicht näher darauf eingehen, dass wir der Meinung sind, dass Kindern, die nach der Grundschule zunächst nicht die Möglichkeiten haben das Gymnasium zu besuchen, die Möglichkeit eröffnet werden muss ihre Fähigkeiten später entwickeln zu können. Ebenso sollte das Ermöglichen eines Realschulabschlusses neben der Möglichkeit eines praxisorientierten Hauptschulabschlusses eine Selbstverständlichkeit sein.

SPD sagt JA zur Gemeinschaftsschule zum Schuljahr 2012/2013

Diskussionen nach einer Verschiebung der Entscheidung können wir nicht für gut heißen, denn dann würde die Gefahr bestehen, dass andere Gemeinden weniger Hemmnisse sehen würden, schneller entscheiden würden und letztendlich auch den Zuschlag bekommen würden und dies zu Lasten der Entwicklung der Elsenztalschule in Bammental. Zudem sind wir der Meinung, dass ein Verzögern der Entscheidung keine grundlegenden neuen Erkenntnisse bringen würde. Die Option der Verschiebung sehen wir demzufolge nicht, auch wenn andere Fraktionen sich damit anfreunden könnten, um keine verbindliche Entscheidung treffen zu müssen.

SPD vertraut der Elsenztalschule und fordert Dialogbereitschaft

Die Erfahrungen und der Erfolg der Elsenztalschule mit neuen Lernkonzepten sind nachweisbar und erfahren große Wertschätzung durch die Eltern und durch die zuständigen Behörden, welche die positive Entwicklung der Elsenztalschule in den letzen Jahren begleitet haben. Die räumlichen und sachlichen Voraussetzungen seitens des Schulträgers sind gegeben, ein aufgeschlossenes und engagiertes Kollegium nimmt die Herausforderung des Veränderungsprozesses an. Dieser Prozess wird nicht reibungslos von statten gehen, das ist uns bewusst, denn es ist die erklärte Absicht der rot-grünen Landesregierung die Veränderungen in der Bildungspolitik vor Ort gestalten zu lassen und nicht von oben anzuordnen. Die Zeiten in der eine Landesregierung eine Reform wie G8 verordnet hat, die an den Bedürfnissen der Eltern und Kinder vorbei geht, gehören zum Glück der Vergangenheit an.

Wir erkennen keine nachvollziehbaren und nachteiligen Folgen für das Gymnasium bei der Entwicklung des Schulstandortes Bammental verbunden mit der Einführung der Gemeinschaftsschule zum Schuljahr 2012/2013. Wir sind überzeugt davon, dass das Gymnasium Bammental auch in Zukunft das sehr gute Bildungsangebot der Vergangenheit weiterentwickeln wird und auch in Zukunft zu den besten Schulen des Landes zählen wird.

Wir wünschen uns eine konstruktive Zusammenarbeit aller, die sich in Sachen Schulentwicklung beteiligen wollen. Hierbei setzen wir auf den Dialog zwischen Schulträger, Schulleitungen und Eltern, deren Ziel es sein muss, das Beste für unsere Kinder zu erreichen. Das Anliegen aller Gemeinderatsfraktionen ist es, den Schulstandort optimal weiter zu entwickeln und das gelingt nur mit der Bereitschaft zum offenen Dialog aller Beteiligten. Die SPD ist hierzu bereit.

Abschließend wünschen wir dem Gemeinderat eine gute, mutige und zukunftsweisende Entscheidung. Wir wünschen uns, dass wir in Bammental die gebotenen Chancen nutzen und „Mehr Bildungsgerechtigkeit wagen“.

Rüdiger Heigl

 

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