Gefeuerter Betriebsrat Helmut Schmitt wieder im Betrieb

Pressemitteilungen

Am 2. Juli 2012 hatte die nora-Geschäftsleitung (ehemalig Freudenberg) in Weinheim den langjährigen Betriebsrat Helmut Schmitt nach dem Ausschluss aus dem Betriebsrat fristlos gekündigt. Er soll angeblich Unwahrheiten verbreitet und den Betriebsfrieden massiv gestört haben. Die Betriebsratsmehrheit stimmte der Kündigung zu, da ihr Schmitt schon lange mit seinem Einsatz für die Belange der Belegschaft ein Dorn im Auge war und ihr das geschäftsleitungsnahe Comanagement immer wieder durchkreuzte.
Der angestrebte Ausschluss aus dem Betriebsrat und der Versuch der fristlosen Kündigung hatten vor Gericht keinen Bestand und es wurde ein Vergleich geschlossen, da die Anschuldigungen haltlos waren. Die Geschäftsleitung und die Mehrheit des Betriebsrats sind somit auf ganzer Linie gescheitert.

m Zuge der Wiedereinstellung von Schmitt bei nora und seiner Rückkehr in den Betriebsrat erklärte er, dass er weder dem Betriebsratsvorsitzenden Bestechlichkeit, noch dem Unternehmen eine Manipulation vorgeworfen habe. Falls dieser Eindruck entstanden sei, "bedauere er dies nachdrücklich", teilte sein Anwalt mit.
Der nora-Betriebsratsvorsitzende Hans-Erich Baumann,Teil der Betriebsratsmehrheit, wollte sich gestern nicht äußern. Die Pressemitteilung liege ihm nicht vor. Ein nora-Sprecher bestätigte die Einigung, der zufolge Schmitt "sein Arbeitsverhältnis und seine Tätigkeit als Betriebsrat wieder aufnimmt". In Gesprächen mit der Belegschaft und auch in der Presse werden Stimmen laut, in denen Neuwahlen des Betriebsrats gefordert werden.

Cordula Becker, Kreisvorsitzende der AfA Rhein-Neckar, freute sich sehr für Helmut Schmitt und sie bemerkte, dass dies nicht nur ein Erfolg für ihn sei, sondern auch für die Betriebsräte in der Region und in Baden-Württemberg. „Dieser Ausgang ist ein deutliches Zeichen, dass sie bei solch nicht substanziierten Angriffen gegen kritische Betriebsräte nicht alleine sind!“ Ein wichtiger Schritt war die Bildung des Solikomitees sofort nach dem Ausschluss-verfahrensantrag und der Kündigung, so wie die vielen Solidaritätsbekundungen, die bei der Geschäftsleitung, dem Betriebsrat.dem Solikomitee und Helmut selbst eingegangen sind. Die AfA Rhein-Neckar hatte im September 2012 auf dem SPD Landesparteitag in Wiesloch eine „Resolution für Helmut Schmitt“ eingebracht, diese wurde einstimmig angenommen und das Thema in die verschiedensten Ebenen für weitere Solidarität getragen.
„Dies war gelebte Solidarität vom Feinsten“ meinte Becker, die das Solikomitee mit ins Leben gerufen hatte und wünschte, auch im Namen der AfA, Helmut gestern alles Gute für seine weitere Betriebsratsarbeit.

 

Homepage AfA Rhein-Neckar