Equal Pay muss in Deutschland verstärkt werden

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Der Equal Pay Day - ein wichtiger Tag! Die gleiche Bezahlung für den gleichen Job ist noch in vielen Bereichen nicht vollständig oder gar nicht umgesetzt. Egal ob z.B. bei Leiharbeit oder bei Frauenlohn, es herrschen hier immer noch große Unterschiede.

In der Leiharbeit haben Beschäftigte einen geringeren Lohn als die restlichen Beschäftigten, obwohl sie die gleiche Arbeit machen und oft noch ihre notwendigen Arbeitsmittel vorstrecken müssen. Leiharbeit muss abgeschafft werden, denn sie deckt keine Spitzen ab, sondern ist ein paralleler Arbeitsmarkt geworden. Dies zeigt schon in den letzten Jahren die Zunahme der aus dem Boden schießenden Personaldienstleister. Für die Spitzenabdeckung würden auch befristete oder Aushilfsjobs (bis zu drei Monaten möglich) ausreichen, das Betriebsverfassungsgesetz z.B erlaubt dies.
Das statistische Bundesamt stellt mittlerweile fest, dass Leiharbeit zu 66% Männer betrifft, nur ein Drittel sind Frauen. Da Männer oft noch die Hauptverdiener sind, ist dies eine bedenkliche Wende. Damit werden nicht nur Männer in den kommenden Jahren und im Alter ärmer, sondern auch viele Familien. Mit der Rückführung der Leiharbeit würde die Wirtschaft stabilisiert werden, weil der Einzelne und Familien mehr Geld im Portmonee hätten, die Kaufkraft im Handel wäre größer, Klein- und Mittelständige Unternehmen hätten mehr Aufträge und die Schwarzarbeit würde sinken, wie wir dies z.B. aus der Schweiz kennen.

Frauen haben oft schlechtere Berufschancen, müssen Kinderbetreuung oder die Pflege von Familienangehörigen mit dem Beruf vereinbaren, meist mit Teilzeitjobs. Dies liegt aber nicht nur daran, dass Männer dies nicht tun wollen, sondern oft ist dies eine Entscheidung danach, wer der besser Verdienende ist. Meistens eine absolut pragmatische Entscheidung und kein „Drücke-Bergertum“ der Männer.
Frauen sind weniger in Führungspositionen, aber auch die, die in Führungspositionen sind, verdienen ca. ein Fünftel weniger, die obersten Positionen bekleiden zum großen Teil Männer laut Deutschem Wirtschaftsinstitut (DWI). Ein richtiger Schritt zur Veränderung ist das Recht auf einen Kindergartenplatz seit 2012, den die SPD forciert hatte.
Der Begriff „Frauenlohn“ gibt ist ein Skandal und zeigt die Diskriminierung eines Teils unserer Gesellschaft. Laut statistischem Bundesamt, das dies seit 2006 erfasst, ist auch 2011 der Lohnunterschied bei vergleichbaren Tätigkeiten zwischen Frauen und Männern nicht kleiner geworden. Es ist kein Ruhmesblatt für die Entwicklung unserer so erfolgreichen Wirtschaft, wenn Frauen noch bis zu ca. 23% weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen und Leiharbeit weiter ausgebaut wird.
Wer weniger verdient, zahlt weniger Steuern, weniger in die Sozialkassen ein und ist im Alter dadurch schlechter abgesichert und immer mehr von den Betroffenen geraten in Altersarmut. Also eine Spirale nach unten in so einem wohlhabenden Land. Die deregulierende Neugestaltung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) muss wider zurückgeführt werden.

Arbeitgeber sollen die Chance haben zu lernen, dass es wirtschaftlich und unternehmerisch vernünftig ist, gerecht zu bezahlen, denn dies nützt allen im Fortkommen, stellt Mitarbeiterbindung her, fördert die Motivation. Alles andere ist rückschrittlich und schadet der Wirtschaft auf Dauer.

Wir fordern, gleiche Bezahlung, Geschlechtergerechtigkeit, Zurückführung oder noch besser die Abschaffung der Leiharbeit und damit bessere Chancen für alle in Rhein-Neckar, in Baden-Württemberg und in Deutschland. Unsere soziale Marktwirtschaft darf nicht zum Marktradikalismus verkommen, in dem der Mensch nur noch ein Faktor, eine Ware ist! Wir alle haben eine soziale Verantwortung. Lasst uns weiter dafür eintreten, jeder entsprechend seiner Möglichkeiten.
SPD mit der AfA und Gewerkschaften ziehen hier am gleichen Strang – und das ist gut so!

Cordula Becker

AfA Kreisvorsitzende Rhein-Neckar

 

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